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Blog Commerce Instagram

Social Commerce 2.0 – die Metamorphose des E-Commerce

Wie durch Instagram-Shopping die Customer Journey nachhaltig verbessert werden soll

Im letzten Update der Social Media App Instagram wurde mal wieder alles durcheinander gewürfelt. Nun ist der Button in Herzform, der für Aktivitäten (wie erhaltene Likes, Follower, Markierungen) gedacht war, oben neben dem Nachrichtensymbol. An seiner alten Stelle stattdessen ein kleines Icon, das einen „Shopping Bag“ darstellen soll.

Leider lässt Instagram etwas die direkte Kommunikation mit Ihren Nutzern vermissen, das ist natürlich nicht gerade zuträglich für die Akzeptanz von Veränderungen bei der Benutzeroberfläche.

Allerdings wurden beim ersten Klicken auf die neu positionierten Buttons kleine Dialogfenster mit eingebunden, die den Nutzer darauf hinweisen, wo sich nun der vorherige Button befindet und wozu der neue Button eingesetzt werden kann bzw. soll.

Die Einführung der integrierten Shoppingfunktion in den ersten Schritten ist aber keine wirkliche Überraschung, denn der Trend geht dahin, E-Commerce auf eine neue Ebene zu heben und mit Social Media Apps wie Instagram zu verknüpfen. Daraus wird dann: Social Commerce. Geprägt wurde dieser Begriff bereits 2005 (!), erlangt aber jetzt erst eine allgegenwärtige Bedeutung als Buzzword. Durch Instagram Shopping kann das ganze also als eine neue Version gesehen werden, so möchte man meinen und sagen: Social Commerce 2.0 wurde geboren.

 

Social Commerce 2.0 ist geboren

Langfristig soll das neue System den Benutzer nicht nur schneller zu den favorisierten Shops innerhalb der App bringen, sondern so weiterentwickelt werden, dass auch in der App selbst bezahlt werden kann. Ein One-Shop-System sozusagen. So muss der Kunde nicht mehr, wie aktuell, die App zum Bezahlen verlassen. Dies geschieht momentan noch durch eine Weiterleitung im In-App Browser zum Online-Shop des Anbieters.

In den USA wird dieses „One-Stop-Shopping“ bereits getestet, beginnend bei Facebook. Der Kunde wird nach dem Klick auf das Produkt bzw. dem Hinzufügen zum Warenkorb, direkt zum Checkout Bereich weitergeleitet und kann das Produkt bezahlen, ohne die Seite bzw. die App verlassen zu müssen. Als Erweiterung dazu soll diese Shopping Funktion dann bei Instagram auch in Live-Videos und Reels eingebunden werden können. Dort wird dann ein Button eingeblendet, der direkt zum Instagram Shop führt bzw. die Möglichkeit bietet, das Produkt in den Warenkorb zu legen. Tatsächlich wurde diese Shopmöglichkeit nun nicht nur für die großen Händler, sondern besonders für diejenigen beworben, die unter der Pandemie leiden und um ihnen eine weitere und einfache Möglichkeit zu bieten, ihre Produkte zu verkaufen. Die Einrichtung der Facebook Shops war daher sogar kostenlos möglich.

Für dieses ganze System muss auch bei Instagram/Facebook eine Bezahlmethode vom Kunden hinterlegt werden. Sicherlich führt dies erst wieder zu einem „Aufschrei“, ist in der heutigen Zeit aber normal und dauert erfahrungsgemäß nur einige Monate, bis es ohne größere Probleme durch den Großteil der Bevölkerung akzeptiert und genutzt wird. Einfach macht es da sicherlich die Hinterlegung von Paypal. Der Bezahlservice wird als einfache Lösung mittlerweile in fast allen Bereichen angeboten und kann besonders durch das Gefühl von Datenschutz und Sicherheit bei den Nutzer aufwarten.
Am Ende vereinfacht dies alles die „Customer Journey“ enorm, denn: je weniger Klicks den Kunden zum Ziel führen, desto besser ist das für seine Bedürfnisbefriedigung und das positive Einkaufserlebnis, welches er mit dem Produkt verbindet.

 

Genaueres Targeting, Personalisierung und eine große Reichweite

Auch Shopbetreibern bleibt nicht allzu viel Auswahlmöglichkeit: die vier GAFAs (GoogleAppleFacebookAmazon) sind omnipräsent und werden von nahezu jedem Kunden genutzt. Shopbetreiber würden ihre Zielgruppe zwangsläufig nicht nur nicht mehr erreichen, sondern verlieren, wenn sie gegen die Bigplayer im großen Maße rebellieren.

Für die Shops & Shopbetreiber selbst hat das natürlich einige weitere Vorteile: genaueres Targeting und Personalisierung sind möglich und auch die Reichweite ist nicht von der Hand zu weisen (wer jetzt Influencer Marketing noch für überflüssig hält…). Für uns als Kunde bedeutet das: mehr von Produkten, die unseren Interessen ähnlich sind und die wir wahrscheinlich kaufen würden. Datenschutz ist immer ein großes Thema, aber das ist tatsächlich mittlerweile sehr transparent dargestellt. Bei Facebook kann man so beispielsweise genau gucken, wann welche Anzeige angeklickt wurde und für das Akzeptieren bzw. Anpassen von Cookies auf diversen Websites ist auch der Nutzer selbst verantwortlich und wird (initiiert durch die neue DSGVO) beim Besuch der Website darauf hingewiesen.

 

Instagram als Shoppingportal?

Es bleibt spannend, wie sich der Bereich Social-Commerce entwickelt und wie es sich auf die Gestaltung der ursprünglichen „Bildbearbeitungsapp“ Instagram auswirkt. Nutzer fürchten nun zum einen um die Kreativität und zum anderen um den Sinn und Zweck der App bzw. die Entwicklung hin zu einer reinen Shoppingplattform. Instagram selbst hält sich seit langer Zeit stabil bei den Nutzerzahlen und auch am Markt. Selbst der Erfolg der Konkurrenzapp TikTok konnte, außer einem kurzzeitigen Einbruch der Nutzerzahlen, keinen Schaden anrichten. Instagram macht es wie schon einige Male zuvor: Kopieren der Funktion der anderen App, Verbesserung und Anpassung an die eigenen Nutzer und zeitige, sowie intuitive Einführung der neuen Funktion. Es wird sich zeigen, inwieweit das Instagram-Konzept mit der Shopping Erweiterung langfristig funktioniert.